Glaubenssachen
Deutsch-Israelische Literaturtage 2014
Seit jeher begleitet die Literatur die Religion. Prophetenworte, religiöse Mythen und Geschichten prägen noch heute unser kollektives Bewusstsein. Dennoch hat das geschriebene Wort längst einen eigenen Weg eingeschlagen: In der modernen Literatur tritt der Glaube meist nur noch in Nebenrollen auf, als verborgene Referenz, vor allem wenn über Hoffnung, Leid und Sehnsucht geschrieben wird. Wo ist die Religion in der heutigen Literatur verankert? Und wo in der Gesellschaft?
In Ländern wie Deutschland scheint die Säkularisierung unaufhaltsam voranzuschreiten. Trotzdem sind wir nicht „gottlos“ geworden. Regelmäßig flackern hitzige Debatten auf, in denen Religion und Glaube die Schlagzeilen liefern – über kulturelle Identität und religiöse Zugehörigkeit, über Kruzifixe in der Schule, Beschneidung von Jungen oder die Rolle des Islam in Europa.
Israel definiert sich als jüdischer Staat. Die Religion gehört zum kulturellen Selbstverständnis. Doch welchen Einfluss hat Religion tatsächlich, zu welchen Konflikten führen orthodoxe und säkulare Strömungen in dem Land, das auf der Utopie Theodor Herzls und dem Glauben an eine andere, bessere Welt gegründet wurde?
Seit 2005 laden das Goethe-Institut und die Heinrich-Böll-Stiftung Autorinnen und Autoren zu den Deutsch-Israelischen Literaturtagen abwechselnd nach Berlin und Tel Aviv ein. Die fünften Literaturtage in Berlin setzen sich mit „Glaubenssachen“ auseinander: Wie gehen wir mit religiösem Glauben um – hier und dort? Was bedeutet Religion für den Einzelnen? Gibt es jenseits von ihr einen Glauben an Utopien? An das Selbst oder an das Mystische? Und ist Literatur ein Ort, um all diese Fragen exemplarisch zu verhandeln?
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung und des Goethe-Instituts, gefördert durch die Bundeszentrale für Politische Bildung und die Botschaft des Staates Israel.
Programm / Eintrittskarten können über den Vorverkauf oder an der Abendkasse der jeweiligen Veranstaltungsorte erworben werden.
via: Glaubenssachen | Heinrich Böll Stiftung INFO – Karin Lenski: Lenski@boell.de